Labrador Erziehung und Training – Jetzt zum Hundeflüsterer werden

Wenn es um Labrador Erziehung geht, dann können sich zwei Hundetrainer nur darauf einigen, dass der dritte Hundetrainer falsch liegt. 🙂 Natürlich ist das nur ein Spass, aber es gibt tatsächlich so viele verschiedene Ansätze, Methoden und Theorien zur Hundeerziehung, dass es einem neuen Hundebesitzer schnell zu unübersichtlich wird.

Es gibt Belohnungstraining, wissenschaftliches Training, die Dominanz Theorie, Online Hundetraining, und dieses Liste könnte beliebig lange fortgesetzt werden.

Allerdings basieren fast alle Labrador Erziehungsarten und Trainingskurse für Hunde auf den gleichen grundlegenden Konzepten und Ideen. In den meisten Fällen ist es nur die Anwendung und die Verpackung die sich unterscheiden.

Dieser Artikel vergleicht die bekanntesten Trainingsmethoden für Hunde, erklärt die Fachbegriffe und ermöglicht dir einen Überblick über alles was du zum Thema Labrador Erziehung und Training wissen musst.

Die Erziehungsmethode die du für deinen Labrador wählst, hängt am Ende von deinen Vorlieben ab und davon welches Training für dich und deinen Hund am besten funktioniert.

Labrador

Klassische Konditionierung

Das bekannteste Beispiel klassischer Konditionierung ist sicherlich Pavlov’s Experiment mit einem Hund.

Ivan Pavlov führte Experimente durch, in denen jedesmal eine Klingel erklang bevor Fleischpulver in den Mund des Hundes gepustet wurde. Das Fleischpulver führte natürlich dazu, dass der Speichelfluss des Hundes angeregt wurde.

Zu Beginn war die Speichelbildung des Hundes komplett unabhängig vom Erklingen der Klingel. Aber durch das Klingeln vor jeder Fleischpulverinfussion, lernte der Hund, dass das Klingeln Fleisch bedeutete. Und am Ende war das Geräusch der Klingel genug, um bei dem Hund Speichelbildung auszulösen. Das ist ein Beispiel für klassische Konditionierung.

Klassische Konditionierung findet jeden Tag statt, ohne das wir es wirklich mitbekommen. Wenn dein Labrador das Geräusch des Fressnapfes hört, fängt die Speichelbildung an und wenn du nach der Hundeleine greifst, dann wird dein Labrador ganz aufgeregt weil er weiss, dass ihr gleich Gassi gehen werdet.

Die Tatsache, dass solche Zusammenhänge hergestellt werden können und damit ein bestimmtes Benehmen bzw. Handeln erreicht werden kann, wird von vielen Hundetrainern genutzt. Allerdings ist diese Methode der Labrador Erziehung nicht die am häufigsten angewendete Form des Hundetrainings.

Operante Konditionierung – die am häufigsten genutzte Hundeerziehung

Die operante Konditionierung ist eine Form der Labrador Erziehung, die darauf beruht, dass man die Umgebung des Hundes so beeinflusst, dass sein Verhalten entweder in einer positiven oder einer negativen Konsequenz resultiert.

Wenn dein Labrador ein bestimmtes Verhalten an den Tag legt und ihm etwas gutes zustösst wird er auch in Zukunft das selbe Verhaltensmuster zeigen. Wenn dein Hund allerdings etwas tut, was eine negative Konsequenz für ihn hat, dann wird dieses bestimmte Verhalten mit der Zeit zurückgehen und verschwinden.

Mit einer Strafe für schlechtes Verhalten können wir bestimmtes Benehmen austreiben und wenn wir unseren Labrador bei gutem Verhalten belohnen, können wir dieses Verhalten vermehren.

Operante Konditionierung besteht aus vier Teilen. Bevor ich die einzelnen Teile aufzähle ist es wichtig, dass du verstehst, dass Strafe ein gewisses Verhalten eindämmt und Belohnung ein Verhalten zunehmen lässt. Positiv und negativ sind nicht gleichzusetzen mit guten und bösen Dingen. Es geht dabei darum, etwas einzuschränken oder zu vermehren.

Positive Belohnung: Das Verhalten wird öfters an den Tag gelegt, denn der Hund verbindet damit etwas positives. Zum Beispiel, wenn du deinem Labrador ein Leckerli gibst, nachdem er auf deine Kommandos gehört hat.

Positive Bestrafung: Das Verhalten wird eingeschränkt, da dein Hund etwas unerfreuliches damit verbindet.  Zum Beispiel, wenn dein Hund auf und ab springt und du dich wegdrehst um ihn zu ignorieren.

Negative Belohnung: Das Verhalten wird öfters an den Tag gelegt, da du dem Hund etwas wegnimmst, was negativ ist. Zum Beispiel: An der Hundeleine ziehen bis dein Hund sitzt. Wenn er sitzt, lässt du die Leine los. Etwas unschönes fällt weg, wenn die Aktion durchgeführt ist.

Negative Bestrafung: Schränkt ein bestimmtes Verhalten ein, indem man dem Hund etwas wegnimmt was dieser gerne hätte. Du willst mit deinem Labrador Hundefrisbee spielen und dein vierbeiniger Liebling springt vor dir herum, um das Hundespielzeug zu bekommen. Du kannst das Spielzeug so halten, dass dein Hund weiss, dass er es nicht bekommen kann bis er aufhört und still sitzt. Er wird lernen, dass du nur mit ihm Hundefrisbee spielst, wenn er geduldig und ruhig abwartet.

Diese Methoden sind seit Jahrzehnten sehr effektiv und werden verwenden um Hunde, Delphine, Papageien, Ratten und andere Tiere zu erziehen und zu trainieren.

Die traditionelle Labrador Erziehung

Traditionelle Hundeerziehung bezeichnet die Methoden, die angewendet wurden bevor die wissenschaftlich fundierten Ansätze erarbeitet wurden. Denn mittlerweile haben wir eine viel bessere Idee und ein besseres Verständnis über das, was im Kopf eines Hundes vorgeht.

Die traditionelle Labrador Erziehung nutzt Bestrafungen und körperliche Zwänge um einem Hund das gewünschte Benehmen anzutrainieren. Der Großteil dieser Erziehungsmethode kommt von der Dominanztheorie und der Wolfsrudeltheorie, wobei beide mittlerweile von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen als falsch entlarvt wurden.

Traditionelle Hundeerziehung erlaubt es dem Labrador Fehler zu machen, wofür er dann bestraft wird um das Verhalten in der Zukunft zu minimieren. Die Theorie besagt, dass Hunde sich schlecht verhalten weil sie versuchen die Dominante Rolle in der Beziehung einzunehmen und der Hundetrainer muss deshalb klarstellen, dass er alleine der dominante Teil der Hund-Mensch Beziehung ist.

Labrador Training

Wissenschaftlich untermauertes Labrador Training – Die beste Hundeerziehung?

Wissenschaftlich untermauerte Hundeerziehung ist das große Thema allerorts. Allerdings ist es nicht ganz einfach den Überblick zu behalten, bei den vielen verschiedenen Theorien.

Zur wissenschaftlichen Hundeerziehung gehört ein tiefes Verständnis des Labradors, ihres Wesens, Verhaltens, alles über Bestrafungen, Lob und vieles mehr. Plus alles was du auf dieser Seite findest und noch viel mehr. Wissenschaftlich untermauertes Labrador Training wird ständig weiterentwickelt und verbessert, da Wissenschaftler und Hundeärzte permanent versuchen Hunde besser zu verstehen. Und genau hier unterscheidet sich die wissenschaftlich fundierte Hundeerziehung von der traditionellen Labrador Erziehung.

Ein Hundetrainer der wissenschaftlich an das Hundetraining herangeht kennt die traditionellen Methoden, die Dominanztheorie und die Wolfsrudeltheorie. Aber diese Hundetrainer wissen auch, dass die traditionellen Methoden widerlegt sind und das eine solche veraltete Herangehensweise an die Erziehung von Hunden nur zu einer unterdrückten Hundepersöhnlichkeit führen kann, weil der Hund nur aus Angst gehorcht.

Wissenschaftlich orientierte Hundetrainer versuchen Labradore auf die menschlichste Weise zu erziehen und beachten dabei die natürlichen Bedürfnisse und Lernfähigkeiten der Hunde. Sie versuchen mit dem Hund zu arbeiten und nicht ihn mit eiserner Faust und aller Härte zu dominieren.

Und wissenschaftliche Hundeerziehung ist ständigen Veränderungen unterworfen. Neue Studien führen zu neuen Erkenntnissen, alte Theorien werden überflüssig und neue werden angenommen.

Dieses Gebiet der Hundeerziehung ist so groß, dass man eine komplette Bücherei damit füllen könnte. Daher kann ich hier nur eine Einführung in das Thema geben. Wenn du mehr lernen willst, dann empfehle ich dir dich weiter zu informieren und auf jeden Fall den Erziehungskurs für Hunde anzuschauen. Meiner Meinung nach das beste Hundetraining, welches man auf dem deutschen Markt für kleines Geld finden kann.

Clicker Training – die vielleicht bekannteste Methode der Labrador Erziehung

Clickertraining ist eine sehr effektive und beliebte Methode des Markertrainings, bei dem der Clicker der Marker ist.

Beim Clickertraining nutzt du ein kleines handliches Gerät, um ein Geräusch zu erzeugen, welches andeutet das dein Hund ein erwünschtes Verhalten an den Tag gelegt hat. Es ist einfacher ein erwünschtes Verhalten deines Labradors mit einem Klick zu markieren, als mit deiner Stimme. Daher läuft die Kommunikation mit deinem Hund besser und dadurch wird das Hundetraining effektiver.

Wie funktioniert Clickertraining? Zu Beginn gibt es eine kleine klassische Konditionierung, bei der du ein gutes Verhalten mit einem Klick markierst und deinem Labrador anschliessend eine Belohnung gibst. Nach einigen Wiederholungen assoziiert dein Hund den Klick mit der Belohnung und anschliessend wird der Klick zur Belohnung und die Leckerlis können komplett weggelassen werden.

Dann nutzt du die operante Konditionierung, indem du den Klicker für positive Bestärkung nutzt und jedesmal klickst, wenn das gewünschte Verhalten an den Tag gelegt wird. Wenn du Kommandos nutzt, während du das Clickertraining durchführst, kannst du deinem Labrador Unterwerfungskommandos auf eine lustige und einfache Weise beibringen.

Zusammenfassung der Labrador Erziehung

Dieser Artikel beschäftigt sich mit den wichtigsten und effektivsten Methoden der Labrador Erziehung. Was du mitnehmen solltest ist, dass das Verhalten deines Hundes durch Bestrafung und Belohnung geprägt wird.

Viele Hundebesitzer haben ein Problem mit dem Wort Bestrafung, aber für Hundetrainer ist es einfach nur der Versuch dem Hund ein bestimmtes Verhalten auszutreiben. Es bedeutet nicht, dass dein Hund in irgendeiner Art und Weise verletzt oder schlecht behandelt wird. Einige Bestrafungen sind in Ordnung. Zum Beispiel das Wegdrehen oder das Unterbrechen einer Spieleinheit.

Eines ist aber sicher. Um einen Labrador zu erziehen und zu trainieren braucht es Bestrafung und Belohnung. Am Ende entscheidest du, wie du das Labrador Training zusammenstellst. Stell aber bitte sicher, dass das Training human und ethisch abläuft.

Du kannst deinen Hund nicht immer loben und belohnen, denn manchmal braucht es eine Bestrafung.

Sei dir bitte bewusst, dass die Methode der Hundeerziehung die du auswählst einen riesigen Einfluss auf die Liebe und das Vertrauen deines Hundes haben wird. Wenn du deinen Hund gut erziehst, wird er sich bei dir sicher fühlen und einfacherer mit dir zusammenarbeiten.

Wie erziehst du deinen Hund und welches Training nutzt du, um deinem Labrador eine gute Erziehung zu garantieren? Hast du noch mehr Fragen zum Thema oder Anmerkungen und Ideen? Lass es uns bitte in den Kommentaren wissen.

Sebastian

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